Seit mehreren Jahrzehnten beschäftige ich mich mit dem Thema Motivation. Hier ein paar Gedanken zum Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer …

Intrinsische und extrinsische Motivation – was ist der Unterschied?

Zunächst beschäftigte ich mich mit dem Thema Motivation als Führungskraft mit der Fragestellung, wie gelingt es mir, die Mitarbeitenden möglichst hoch zu motivieren? Dann kam die Frage auf, wie kann ich meine Kunden motivieren, zu lernen, etwas zu verändern oder einfach an der Lösung des eigenen Problems mitzuwirken. Und gleichzeitig stellt sich die Frage, was motiviert mich eigentlich, wo ich doch keinen Chef habe?

 

Arbeitsleistung aus intrinsischer oder extrinsischer Motivation?

Wer als Führungskraft arbeitet hat bestimmt schon einmal vor der Aufgabe gestanden, die Mitarbeitenden zu motivieren. Wenn es demjenigen gelingt, spricht man von extrinsischer Motivation. Wer jedoch ganz aus eigenem Antrieb etwas tut, einfach weil er dies tun möchte, handelt aus intrinsischer Motivation heraus. Man unterscheidet deshalb zwischen intrinsischer (von innen kommender) und extrinsischer (von außen kommender) Motivation.

 

Welchen Unterschied kannst du bei dir feststellen?

Wie ist es bei dir selbst? Gibt es Situationen wo eine Motivation von außen für dich sinnvoll ist und gibt es Situationen, wo für dich ganz klar eine innere Motivation vorhanden ist? Und welche Art der Motivation ist stärker? Oder gibt es für dich keinen Unterschied? Oder wechselt die Motivlage, je nach Situation? Bei mir gibt es beide Situationen. Manchmal ist es gut eine Motivation von außen zu bekommen. Kennst du das? Du hast dir vorgenommen einfach einmal faul auf dem Sofa zu sitzen und plötzlich ruft eine Freundin oder ein Freund an und fragt danach, ob du Lust hast, etwas gemeinsam zu unternehmen. Bei mir ist dann schnell die Lust für eine gemeinsame Unternehmungen da. Und wenn es darum geht, dass es mir gut geht, dann ist da eine ganz starke intrinsische Motivation. Es ist einer meiner wichtigsten Werte, darauf zu achten, dass es mir gut geht. Denn ohne Gesundheit und Wohlbefinden gelingen viele Dinge im Leben nicht. Deshalb ist dies einer meiner höchsten Beweggründe etwas zu tun oder zu lassen. Und wenn ich bemerke, dass mir etwas nicht gut tut, dann kommt die Frage danach, was kann ich ändern, damit es mir wieder gut geht.

 

Den großen Kompass im Leben aktivieren

Ich bin keine Wissenschaftlerin im klassischen Sinne, gleichwohl erforsche ich seit 23 Jahren die innere Erlebniswelt meiner Klienten. Und immer wieder stelle ich fest: Es ist eine viel stärkere Motivation, wenn es mir gelingt, die intrinsische Motivation meiner Klienten zu aktiveren. Im Prinzip kann jedes Verhalten, welches eine Person an den Tag legt, daraufhin überprüft werden, für was es nützlich ist. Es gibt hierzu Übungen, um an den Kern dessen zu kommen, was der sogenannte Kernwert ist. Und wenn dieser klar erkannt ist, dann ist es möglich, den „großen Kompass“ der intrinsischen Motivation aktiv für sich zu nutzen.

 

In der Demotivation liegt ein hohes Risiko

Wer als Führungskraft agiert kann allerdings durch schlechte Kommunikation sehr negativ auf die Motivation von Mitarbeitenden wirken. Diese kann stark demotivierend sein. Zum Beispiel, wenn dem Mitarbeitenden Wertschätzung sehr wichtig ist, derjenige sich aber nicht wertgeschätzt fühlt. Hier gilt es dann, zu trainieren, wie ich wertschätzend führen kann. Dies ist nur ein Beispiel, die Liste der demotivierend wirkenden Verhaltensweisen könnte noch um viele Beispiele erweitert werden.

 

Fazit

Wenn es gelingt, die intrinsische Motivation zu aktivieren, dann liegt der Schlüssel für ein erfülltes und zufriedenes Leben bereit. Bei dem Versuch extrinsisch zu motivieren kann eine Menge schief gehen.