Also die einzelnen Fehler sind sicher unterschiedlich zu gewichten… Die beste Entscheidung ist jedoch, dass ich mich selbständig gemacht habe…
Aufgrund meiner Blogfortbildung kommen immer wieder kleine Herausforderungen auf mich zu. Dieser Blogartikel hat die Aufgabe, uns unserem Publikum menschlicher näher zu bringen. Der Titel: „Mein größten Fehler und die besten Entscheidungen im Business“ ist für mich persönlich etwas hoch gegriffen. Und da ich immer an Lösungen interessiert bin und mir verzeihe, wenn ich Fehler gemacht habe, fällt mir diese Nabelschau auch schwer. Denn an meinem Grundsatz: „Nichts bedauern“ halte ich nach wie vor fest. Aber ich gebe mein Bestes. Hier nun das Ergebnis:
Mein größter Fehler: Ich war zu naiv
Aufgrund einer bestimmten juristischen Situation hatte ich lange Jahre gemeinsam mit jemandem ein Unternehmen. Dann gab es unterschiedliche Wünsche des weiteren Vorangehens und da die juristische Ursache für das Unternehmen immer noch so vorhanden war, machte jeder von uns sein Ding. Das Unternehmen bestand trotzdem fort. Geklärt wurde nicht, wie der Unternehmensgewinn verteilt, und wann genau die Steuererklärung fertig gestellt wird. Wir hatte jeder allein Vertretungsmacht für das Unternehmen und jeder konnt, aufgrund des Gesellschaftervertrages, eigenständig über 5.000 Euro des Unternehmens verfügen.
Eines Tages, nach einem Urlaub, kam ich wohlgelaunt zurück und hatte die BWA vor mir. Plötzlich fehlte fast das gesamte Firmengeld auf den Konten (und das waren nicht 3,50 Euro). Da hatte mein Geschäftspartner das ganze Geld in ein privates Schließfach transferiert. Das war dann ein längerer Prozess der Auseinandersetzung, bis das Ganze geklärt war. Wir haben es ohne juristische Auseinandersetzung zu einem Verhandlungsende bringen können, aber es war emotional sehr anstrengend.
Gelernt habe ich daraus, ich hätte auf gemeinsame Unterschrift bezüglich der Geldbewegungsaktivitäten bestehen müssen; besonders nachdem die unterschiedlichen Bedürfnisse der Unternehmensentwicklung im Raum standen. Leider bin ich zu spät auf diese Idee gekommen. Und Vertrauen ist zwar gut, aber hier war ich eindeutig zu vertrauensselig oder zu naiv. Ich habe entschieden, das passiert mir nicht noch einmal.
Vertrauen missbraucht
Ich arbeite gern mit Kolleginnen und Kollegen zusammen. Als ich noch meine eigenen Seminarräume hatte, haben die Kollegen und Kolleginnen teilweise auch bei mir übernachtet. Eines Tages hatte ich nach dem Besuch einer Kollegin einen leeren Konzeptordner (damals hatte man noch nicht alles digital) im Schrank stehen. Als ich dies entdeckte, war ich sehr erbost. Leider konnte ich das Ganze nicht klären und die Unterlagen habe ich auch nicht wieder bekommen, aber es war ziemlich eindeutig, wer dies gewesen sein muss.
Zuerst führte dies dazu, dass ich niemanden mehr bei mir übernachten lassen wollte. Aber ich habe schnell festgestellt, dass dies nicht meine Art ist und ich möchte mich nicht vom Fehlverhalten einer Person in meinem Verhalten einschränken lassen. Ich habe mich entschieden, im Detail kleine Sicherheitsmaßnahmen für mein Büro zu ergreifen und daran gearbeitet, wieder vertrauensvoll Gäste zu empfangen.
Kunden versucht, abspenstig zu machen
Auch in den Ausbildungen sind Kolleginnen und Kollegen involviert. Ich hatte eine Teilnehmerin im Seminar, welche für mein Institut ausgebildet wurde, um mich in allen Ausbildungen auch einmal vertreten zu können. Sie berichtete mir von den Abwerbeversuchen der gerade im Seminarraum aktiven Trainerin bezüglich der Kunden, welche die Teilnehmenden zu mir gesendet hatten. Das fand ich sehr schade.
Ich habe daraufhin meine Vertragsbedingungen diesbezüglich geändert und die Regeln für die Zusammenarbeit werden vorher noch einmal deutlich gemacht. Diese Kollegin habe ich nicht mehr in mein Institut eingeladen.
Lange im Internet-Nirwana verharrt
Schon in den Anfängen der Onlinelehre hätte ich mitmachen können. Nur leider reichte meine Internetkapazität nicht. Mein Unternehmen würde heute ganz anders dastehen, da ich damals eine der ersten hätte sein können. Aber dafür wäre eine Verlegung des Betriebes notwendig gewesen. Das wollte ich aus familiären Gründen nicht. So habe ich nur Präsenz gearbeitet. Aber das war auch ok.
Schreibfehler in der Firmenbroschüre
Ich halte stolz meine erste Firmenbroschüre in den Händen und zeige sie den Unternehmerkolleginnen in meinem Unternehmerinnen-Netzwerk. Und was soll ich sagen, sie finden sofort 5 Schreibfehler in einer 16seitigen Broschüre. Dabei wurde diese Broschüre von 5 Personen Korrektur gelesen, unter anderem von einer Setzerin.
Inzwischen habe ich mich damit versöhnt. Gibt es doch Texte, wo der erste und der letzte Buchstabe eines Wortes richtig ist und alle anderen Buchstaben falsch. Und doch liest unser Gehirn den Text richtig. Ich habe mich deshalb entschieden, mir dies zu verzeihen, sollte es passieren.
Ich kopiere alles was ich schreibe einmal in Word und gehe mit der Rechtschreibprüfung darüber.
Ein Schluck Kaffee vor einem (Rednerinnen-) Bühnenauftritt
Ich stehe am Messestand und bin kurz vor meinem Beitrag auf der Bühne. Geschwind noch einen Schluck Kaffee und wo landet dieser? Auf meiner Bluse. Ich laufe also schnell in die Toilettenräume und stehe dann da, wie Mr. Bean in einem seiner Filme, unter dem Händetrockner mit meiner Bluse am Leib. Das war filmreif.
Ich passe jetzt immer gut auf, wenn ich noch kurz vorher etwas trinke.
Meine besten Entscheidungen
Meine Selbständigkeit
Das ich mich 1998 selbständig gemacht habe, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich möchte nicht eine Sekunde davon missen. Auch wenn es zwischendurch mal schwierig war, ich habe gelernt, das Ganze wie eine Wellenbewegung zu nehmen. So bereite ich mich immer darauf vor, dass es ein Hoch und ein Tief innerhalb der Welle gibt. Dadurch gelang und gelingt es mir immer, Ruhe zu bewahren, sollte es mal nicht so laufen, wie ich es gern hätte. Die Selbständigkeit gibt mir die Freiheit, zu entscheiden, in welche Richtung geht das Unternehmen? Welche Themen sind interessant für mich? Woran habe ich Freude? Vor allem habe ich sehr gern mit Menschen zu tun. Dies war in meinem Ursprungsberuf zwar auch so, aber nicht in dem Umfang, in welchem es jetzt möglich ist. Der Erfolg und das Miteinander machen einfach Spaß!
NLP-Trainerausbildung bei Bernd Isert
Ich glaube heute, dass eine meiner besten Entscheidungen war, die Trainerausbildung bei Bernd Isert und vielen anderen beteiligten „Größen*“ der damaligen NLP-Ausbilder in den Anfängen meiner Selbtändigkeit zu absolvieren. Zur Ausbildung hat mich meine damalige Kollegin Gabriele Löx ermutigt. Ich glaubte damals schon so viel zu können und zu wissen, dass doch diese Ausbildung nicht nötig sei. Sie überzeugte mich vom Gegenteil.
Und was soll ich sagen: Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut. Mein letztes Gespräch mit Bernd Isert war unmittelbar nach meiner Wahl zur Vorstandvorsitzenden des DVNLP e.V. im Oktober 2016 und kurz vor seinem viel zu frühen Tod Anfang 2017. Sein Wunsch war es damals, dass ich dafür sorgen solle, der Methode NLP einen neuen Namen zu geben. Diesem Wunsch bin ich nicht gefolgt. Vielleicht hatte er recht, dass es der Methode gut getan hätte. Aber wer weiß das schon.
Durch seinen Tod, und den daraufhin von Managerseminare in Trainingaktuell März 2017 geschriebenen Nachruf auf ihn, ist mir erst bewusst geworden, auf welche Art und Weise ich NLP bei ihm gelernt hatte und ich diese Art und Weise auch an meine Seminarteilnehmenden weitergebe. Das finde ich bis heute wundervoll. Bernd hat durch seine Art des Lehrens der Kritik am NLP quasi den Nährboden entzogen. Ich habe erst durch den Nachruf verstanden, warum NLP oft kritisiert wird. Und zwar weil die Methode (genau genommen ist es ja eine Sammlung von Methoden, welche zu einem Gesamtkunstwerk zusammen gesetzt wurde) negativ angewendet werden kann und ja auch wird. Der Ausbildende hat keinen Einfluss auf die Anwendung. Ich bin bis heute dankbar, dass ich meine Ausbildung im Geiste und in der Haltung von Bernd Isert gelernt habe und auch selbst so anwende.
Gleichzeitig hat mich auch Barbara Knuth geprägt. Sie war mit ihrer Ausbildung mit einer ähnlichen Haltung unterwegs. Ich durfte viel von ihr lernen.
Diese Trainerausbildung beeinflusst meine Fähigkeiten bis heute.
*Stephan Gilligan, Joseph O´Connor, Tom Best, Peter Wryczka. Später kamen natürlich noch Robert Dilts, Lukas Derks, Connirea Andreas und Dr. Richard Bolstadt und viele andere hinzu.
Die Weiterentwicklung des Unternehmens
Mein Unternehmen immer weiterzuentwickeln. Ich bin vom reinen Beratungskontext in den Bereich Training, Coaching, Mediation sowie Lehrtätigkeit in diesen Feldern vorangeschritten. Alle Bereiche ergänzen sich wunderbar und machen mir sehr viel Freude. Ich muss nicht aufhören, wenn etwas nicht funktioniert, sondern kann meinen „Werkzeugkoffer“ öffnen und das herausholen, was gerade benötigt wird. So ergeht es mir auch mit den Feldern Digitalisierung und KI.
Umstieg von Mikrosoft auf Apple
Meine Hardware – mit Mikrosoft-Produkten – ging regelmäßig ca. alle drei Jahre kaputt. Irgendwann hatte ich so die Nase voll und bin auf Apple umgestiegen, als mein Sony-Vajo ebenfalls droht „den Geist“ aufzugeben. Der Sony war ja auch nicht gerade preiswert und trotzdem fing er an zu schwächeln. Bevor sein drohendes Ende nahte, beschloss ich umzusteigen. Das war 2015. Und was soll ich sagen, mein IMac von 2015 läuft noch immer – Apple bezeichnet in schon als Vintage. Das komische ist allerdings, dass mein Sony es aufgegeben hat, kaputt zu gehen. Von Apple wurde ich bisher nie enttäuscht. Bis auf mein IPhone 12mini, welches immer viel zu heiß wird, ist bisher alles sehr gut gewesen und ich bin zufrieden mit den Produkten und dem Service. .
Mein Umzug nach Hamburg
Endlich genügend Bandbreit für mein Business. Das war eine sehr gute Entscheidung. Wenn ich mir ausmahle, ich wäre noch am alten Standort, dann wäre ich online komplett abgehängt gewesen.
Mein Motto: Höre nie auf anzufangen und fange nie an aufzuhören
Diese Haltung führt dazu, dass ich mich immer mit aktuellen Themen beschäftige. Das führt zwar dazu, dass die Marketingfachleute oft sagen, du musst einen Punkt nach vor stellen. Aber das kann ich einfach nicht. Ich liebe es Unternehmen und Menschen voran zu bringen. Deshalb führt diese Haltung dazu, dass ich immer wieder über sehr nützliche Informationen für alle Unternehmenslenkenden Menschen verfüge. In Großunternehmen gibt es für all diese Dinge einzelner Bereiche und Menschen, die dafür verantwortlich sind. In kleineren Unternehmen komme ich als Externe damit dazu. So kann ein kleineres Unternehmen „up to date“ sein und die verantwortliche Person bekommt das Ganze fast mundgerecht serviert.